Veranstaltung und Vortrag am 4. März 2023

Dui Rroma – Film und Gespräch in Erinnerung an Marcel Courthiade

Iovanca Gaspar, Peter Floßmann, Seminarteilnehmer

Etwa 15 Besucher nahmen an der Bildungsveranstaltung teil.

Der Film Dui Rroma, der endlich wieder öffentlich gezeigt wurde, hinterließ große Betroffenheit.

Eindrücklich schilderte der Komponist Adrian Gaspar nochmals die Entstehung seines Werkes und die bisherige Aufführungsgeschichte. Zudem hielt er ein kleines Spontanseminar zu Bedeutung und Geschichte der Sinti-und Rroma Musik.

Adrian Gaspar und Gjulner Sejdi

Die Referentin des Abends, Mila Dragovic, gab einen Einblick in die ungeheure und einzigartige Lebensleistung von Marcel Courthiade (siehe auch den Beitrag «Dui Rroma — Film und Gespräch in Erinnerung an Marcel Courthiade» auf dieser Website).

Mila Dragovic

Die anschließende Diskussion zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Sprache von Sinti und Rroma war von hohem Niveau und für einige Teilnehmer Neuland.

Das sollte ein Ansporn sein, diese Thematik in weiteren Veranstaltungen zu vertiefen.

Dui Rroma — Film und Gespräch in Erinnerung an Marcel Courthiade

Veranstaltungshinweis

Der Dokumentarfilm „Dui Rroma“ von Iovanca Gaspar zeigt zwei bedeutende Rroma-Figuren aus unterschiedlichen Generationen:

Hugo Höllenreiner, ein Sinto aus Deutschland, KZ-Überlebender und Opfer Josef Mengeles, sowie Adrian Gaspar, ein Komponist aus Rumänien, der derzeit in Wien lebt. Gaspar hat basierend auf den Zeitzeugen-Erzählungen Höllenreiners eine 35-minütige Sinfonie komponiert. Der Film wird kommentatorisch u.a. von Marcel Courthiade begleitet, der hier unter anderem seiner Befürchtung einer Rückkehr diskriminatorischer Gedanken und Handlungen Ausdruck verleiht.

Das Film-Screening findet in Erinnerung an den bedeutenden französischen Rromologen Marcel Courthiade statt, der am 4. März 2021 verstorben ist.

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Wann:
Sa. 04.03.2023
17:00 – 20:00 Uhr

Wo:
Einstein 28
Bildungszentrum
Einsteinstr. 28
81675 München
U-Bahn Max-Weber-Platz (U4 / U5)

Dozenten:
Iovanca Gaspar (Academia Rromai, München)
Mila Dragovic (La Maison du Hérisson, Paris)

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Bildnachweise
Hugo Höllenreiner (2009); Michael Lucan, Wikipedia.org
Adrian Coriolan Gaspar; LaLaLadybug, Wikipedia.org
Marcel Courthiade; Ldalinge, Wikipedia.org

Gedenktag 27. Januar

Zum Gedenken an die Befreiung des KZ Auschwitz am 27. Januar 1945 lädt die ACADEMIA RROMAÏ zu einer Veranstaltung ins Filmtheater am Sendlinger-Tor-Platz 11 in München.

Beginn der Veranstaltung ist am
27. Januar 2023 um 15:00 Uhr.

Stefan Jagel (Partei Die Linke) hält einen Vortrag zum Thema.

Musikalische Begleitung:
Na Bistër, Gelem Gelem,
Ukraïnische Rroma.

Gefördert wird diese Veranstaltung vom Bezirksausschuss 1 Altstadt – Lehel der bayerischen Landeshauptstadt München.

Bewusstsein schaffen

In einem Beitrag vom 8. Januar 2023 zum Gedenktag für ermordete Sinti und Roma — Ein Bewusstsein für den Schrecken schaffen berichtet die Süddeutsche Zeitung in ihrem Lokalteil Freising über den 16. Dezember, einen offiziellen Gedenktag, der an die Ermordung europäischer Sinti und Roma erinnert, über geschichtliche Hintergründe dieses Tages, sowie über die ACADEMIA RROMAI und ihre Zielsetzungen.

Der Beitrag steht auf der Website der SZ zur Verfügung.

Trin Rroma (10. Dez. 2021)

Den heutigen internationalen Menschenrechtstag 2021 widmen wir dem Peter Höllenreiner.


Als er noch lebte, wollte er eine Stiftung gründen, die speziell für die Rechte von Sinti und Roma aktiv sein sollte. Leider hat er es nicht geschafft, er verstarb am 28. Juli 2020.
Da er in einem sehr engen Kontakt mit unserem Verein stand, ist er das erste Ehrenmitglied.

Trin Rroma – Der Film (wird noch verlängert)
https://www.youtube.com/watch?v=nSUH8s_LyUo

Projekt SYMPHONIA RROMAI

Symphonia Rromani

Sie legten Zeugnis ab von der Verfolgung, die sie als Sinti und Roma erlitten, von den Grausamkeiten, denen sie widerstanden, dem Holocaust, dem sie nur knapp entronnen.

  • Hugo Höllenreiner, der als Kind den Experimenten Josef Mengeles in Auschwitz ausgeliefert war
  • Bronisława Wajs, die in ihren „gesprochenen Liedern“ die Verfolgung und das Überleben im Versteck, in den Wäldern Polens beschreibt
  • der Wiener Maler Karl Stojka, der das Grauen von Auschwitz, Buchenwald und Flossenbürg auf Bilder bannte.

In der Symphonia Rromani setzt ihnen der Komponist Adrian Gaspar ein musikalisches Denkmal.
Das symphonische Werk für Orchester, Chor und Solisten hat drei Teile:

  • Bari Duk / Großer Schmerz

Im ersten Teil vertont Gaspar die Leidensgeschichte des Auschwitzüberlebenden Hugo Höllenreiner, der als Kind den Experimenten des Dr. Josef Mengele ausgeliefert war. Er vertont sie so, wie er sie von Hugo gehört hatte: auf Rromanes.

  • Ratvale Jasva / Blutige Tränen

Im zweiten Teil vertont der Komponist Lyrik von Bronisława Wajs, die Klage „Blutige Tränen, was wir unter den Deutschen in Wolhynien im 43. und 44. Jahr erduldet“. Bronisława Wajs, die ihre Gedichte mit „Papusza“ unterzeichnete, war die erste Roma-Dichterin, die Dichterin der „gesprochenen Lieder“.

  • Bilache Sune“ – „Unschöne Träume“

Expressive Ölbilder sind es, die der österreichische Auschwitz-Überlebende Karl Stojka (1931-2003) gemalt hat, Szenen aus Auschwitz-Birkenau, Buchenwald und Flossenbürg. Adrian Gaspar hat den malerisch festgehaltenen Schrecken in Musik transportiert.

Internationale Rroma-Konferenz in München (15. Sep. 2022)

15. September 2022

Wir werden in München eine internationale Fachkonferenz ausrichten. Auf dieser Konferenz werden Experten aus verschiedenen europäischen Ländern, die selber Roma sind, grundlegende Fragen zu unserer Sprache, Geschichte und Musik erörtern, um auf diesen drei Gebieten gemeinsame Grundlagen für die Bildungsarbeit unserer Minderheit zu legen.

Europäischer Roma-Holocaust-Gedenktag (02. Aug. 2022)

2. August 2022

Peter Höllenreiner und Iovanca Gaspar
in Auschwitz-Birkenau, 2. August 2019
Foto ©: Carmen Jurj

Das sogenannte Zigeunerfamilienlager in Auschwitz-Birkenau bestand von Ende Februar 1943 bis zum 2. August 1944. Insgesamt wurden an die 22.000 Sinti und Roma in dieses Lager deportiert. Am 16. Mai 1944 waren noch 6.000 am Leben. Nach der Widerstandsaktion wurden die Familien auseinandergerissen und in andere Konzentrationslager auseinander verlegt. Kranke, alte Menschen, nicht arbeitsfähige Frauen und Kinder blieben zurück. Sie alle wurden in der Nacht vom 2. auf den 3. August in den Gaskammern von Auschwitz ermordet.


Romani Rose sagte: „Dieser Tag steht symbolisch für die über 20.000 Sinti und Roma, die insgesamt in Auschwitz ermordet wurden, und für die über 500.000 Sinti und Roma, die im NS-besetzten Europa Opfer des Holocaust wurden.“

Irina Lacatus und Romani Rose in Auschwitz-Birkenau, 2. August 2021
Foto ©: Iovanca Gaspar

2015 erklärte das Europäische Parlament den 2. August zum Europäischen Roma-Holocaust-Gedenktag.
Wir werden auch dieses Jahr am 2. August nach Auschwitz fahren und an der Internationalen Gedenkfeier teilnehmen.

Tag des Widerstands der Sinti und Roma gegen das Naziregime (16. Mai 2022)

16. Mai 2022

Veranstaltung „Na Bistren!“ – Vergesst nicht!
am 16. Mai 2022 um 19 Uhr,
Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, 80802 München
(Eintritt frei)


Wir werden den Tag als Tag des Widerstands feiern und ins Bewusstsein rücken.


„Höhepunkt des Widerstands von Sinti und Roma gegen die nationalsozialistische Vernichtungspolitik war der Aufstand in Auschwitz-Birkenau am 16. Mai 1944, als die SS erstmals versuchte, das sogenannte ‚Zigeunerlager‘ zu ‚liquidieren‘“. (Romani Rose)


Josef Höllenreiner, ein Münchner Sinto aus Giesing, war Initiator und Mitorganisator des Aufstands. Durch diese Widerstandsaktion wurden mehrere Tausend Menschenleben gerettet. Hugo Höllenreiner, Sohn von Josef Höllenreiner und Zeuge dieses Widerstands, hat uns davon berichtet.


Zur Erinnerung an den Tag des Aufstands laden wir Gäste zum Austausch bei Essen und Trinken und selbstverständlich bei Musik ein. Wir werden die Geschichte von Josef Höllenreiner und dem Widerstand des 16. Mai 1944 so erzählen, wie sein Sohn Hugo sich daran erinnert hat.

Ein dokumentarisches Video der Veranstaltung hat PRTV Roma television auf Youtube veröffentlicht.