Dui Rroma — Film und Gespräch in Erinnerung an Marcel Courthiade

Veranstaltungshinweis

Der Dokumentarfilm „Dui Rroma“ von Iovanca Gaspar zeigt zwei bedeutende Rroma-Figuren aus unterschiedlichen Generationen:

Hugo Höllenreiner, ein Sinto aus Deutschland, KZ-Überlebender und Opfer Josef Mengeles, sowie Adrian Gaspar, ein Komponist aus Rumänien, der derzeit in Wien lebt. Gaspar hat basierend auf den Zeitzeugen-Erzählungen Höllenreiners eine 35-minütige Sinfonie komponiert. Der Film wird kommentatorisch u.a. von Marcel Courthiade begleitet, der hier unter anderem seiner Befürchtung einer Rückkehr diskriminatorischer Gedanken und Handlungen Ausdruck verleiht.

Das Film-Screening findet in Erinnerung an den bedeutenden französischen Rromologen Marcel Courthiade statt, der am 4. März 2021 verstorben ist.

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Wann:
Sa. 04.03.2023
17:00 – 20:00 Uhr

Wo:
Einstein 28
Bildungszentrum
Einsteinstr. 28
81675 München
U-Bahn Max-Weber-Platz (U4 / U5)

Dozenten:
Iovanca Gaspar (Academia Rromai, München)
Mila Dragovic (La Maison du Hérisson, Paris)

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Bildnachweise
Hugo Höllenreiner (2009); Michael Lucan, Wikipedia.org
Adrian Coriolan Gaspar; LaLaLadybug, Wikipedia.org
Marcel Courthiade; Ldalinge, Wikipedia.org

Projekt SYMPHONIA RROMAI

Symphonia Rromani

Sie legten Zeugnis ab von der Verfolgung, die sie als Sinti und Roma erlitten, von den Grausamkeiten, denen sie widerstanden, dem Holocaust, dem sie nur knapp entronnen.

  • Hugo Höllenreiner, der als Kind den Experimenten Josef Mengeles in Auschwitz ausgeliefert war
  • Bronisława Wajs, die in ihren „gesprochenen Liedern“ die Verfolgung und das Überleben im Versteck, in den Wäldern Polens beschreibt
  • der Wiener Maler Karl Stojka, der das Grauen von Auschwitz, Buchenwald und Flossenbürg auf Bilder bannte.

In der Symphonia Rromani setzt ihnen der Komponist Adrian Gaspar ein musikalisches Denkmal.
Das symphonische Werk für Orchester, Chor und Solisten hat drei Teile:

  • Bari Duk / Großer Schmerz

Im ersten Teil vertont Gaspar die Leidensgeschichte des Auschwitzüberlebenden Hugo Höllenreiner, der als Kind den Experimenten des Dr. Josef Mengele ausgeliefert war. Er vertont sie so, wie er sie von Hugo gehört hatte: auf Rromanes.

  • Ratvale Jasva / Blutige Tränen

Im zweiten Teil vertont der Komponist Lyrik von Bronisława Wajs, die Klage „Blutige Tränen, was wir unter den Deutschen in Wolhynien im 43. und 44. Jahr erduldet“. Bronisława Wajs, die ihre Gedichte mit „Papusza“ unterzeichnete, war die erste Roma-Dichterin, die Dichterin der „gesprochenen Lieder“.

  • Bilache Sune“ – „Unschöne Träume“

Expressive Ölbilder sind es, die der österreichische Auschwitz-Überlebende Karl Stojka (1931-2003) gemalt hat, Szenen aus Auschwitz-Birkenau, Buchenwald und Flossenbürg. Adrian Gaspar hat den malerisch festgehaltenen Schrecken in Musik transportiert.

Tag des Widerstands der Sinti und Roma gegen das Naziregime (16. Mai 2022)

16. Mai 2022

Veranstaltung „Na Bistren!“ – Vergesst nicht!
am 16. Mai 2022 um 19 Uhr,
Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, 80802 München
(Eintritt frei)


Wir werden den Tag als Tag des Widerstands feiern und ins Bewusstsein rücken.


„Höhepunkt des Widerstands von Sinti und Roma gegen die nationalsozialistische Vernichtungspolitik war der Aufstand in Auschwitz-Birkenau am 16. Mai 1944, als die SS erstmals versuchte, das sogenannte ‚Zigeunerlager‘ zu ‚liquidieren‘“. (Romani Rose)


Josef Höllenreiner, ein Münchner Sinto aus Giesing, war Initiator und Mitorganisator des Aufstands. Durch diese Widerstandsaktion wurden mehrere Tausend Menschenleben gerettet. Hugo Höllenreiner, Sohn von Josef Höllenreiner und Zeuge dieses Widerstands, hat uns davon berichtet.


Zur Erinnerung an den Tag des Aufstands laden wir Gäste zum Austausch bei Essen und Trinken und selbstverständlich bei Musik ein. Wir werden die Geschichte von Josef Höllenreiner und dem Widerstand des 16. Mai 1944 so erzählen, wie sein Sohn Hugo sich daran erinnert hat.

Ein dokumentarisches Video der Veranstaltung hat PRTV Roma television auf Youtube veröffentlicht.