80 Jahre Widerstand der Sinti-Rroma — 17. Mai

80 Jahre Widerstand der Sinti-Rroma

➔ Siehe auch den Beitrag:
Gedenken in Zukunft — Symposium und Diskussion

17. Mai 2024, 19:00 Uhr
Kulturzentrum Giesinger Bahnhof
Giesinger Bahnhofsplatz 1
81539 München

Am 15. Mai befahl die SS die „Liquidierung“ des sogenannten „Zigeunerlagers“ für den folgenden Tag. Die Entscheidung war aber durchgedrungen, und so bewaffneten sich die Lagerinsassen mit Spaten, Messern und Steinen. Als am 16. Mai der Befehl ertönte, die Unterkünfte zu verlassen, schrie Josef Höllenreiner:
„Wir kommen nicht raus! Kommt ihr rein! Wenn ihr was wollt, müsst ihr schon reinkommen!“
Die Nazis wollten offenbar nicht riskieren, dass einige ihrer Soldaten dabei getötet werden und sich dadurch der Funke des Widerstandes im restlichen Lager verbreiten würde.

Redner: Roland Hefter (Stadtrat)
Musik: Gaspar & Gaspar (Cimbalon, Klavier, Kontrabass, etc.)
Moderation: Regina Hartmann

Eintritt frei

Gefördert vom Bezirksausschuss 17 Obergiesing-Fasangarten
Kooperationspartner: KJR – Kreisjugendring München Stadt, Romano Sumnal

Europäischer Roma-Holocaust-Gedenktag (02. Aug. 2022)

2. August 2022

Peter Höllenreiner und Iovanca Gaspar
in Auschwitz-Birkenau, 2. August 2019
Foto ©: Carmen Jurj

Das sogenannte Zigeunerfamilienlager in Auschwitz-Birkenau bestand von Ende Februar 1943 bis zum 2. August 1944. Insgesamt wurden an die 22.000 Sinti und Roma in dieses Lager deportiert. Am 16. Mai 1944 waren noch 6.000 am Leben. Nach der Widerstandsaktion wurden die Familien auseinandergerissen und in andere Konzentrationslager auseinander verlegt. Kranke, alte Menschen, nicht arbeitsfähige Frauen und Kinder blieben zurück. Sie alle wurden in der Nacht vom 2. auf den 3. August in den Gaskammern von Auschwitz ermordet.


Romani Rose sagte: „Dieser Tag steht symbolisch für die über 20.000 Sinti und Roma, die insgesamt in Auschwitz ermordet wurden, und für die über 500.000 Sinti und Roma, die im NS-besetzten Europa Opfer des Holocaust wurden.“

Irina Lacatus und Romani Rose in Auschwitz-Birkenau, 2. August 2021
Foto ©: Iovanca Gaspar

2015 erklärte das Europäische Parlament den 2. August zum Europäischen Roma-Holocaust-Gedenktag.
Wir werden auch dieses Jahr am 2. August nach Auschwitz fahren und an der Internationalen Gedenkfeier teilnehmen.

Tag des Widerstands der Sinti und Roma gegen das Naziregime (16. Mai 2022)

16. Mai 2022

Veranstaltung „Na Bistren!“ – Vergesst nicht!
am 16. Mai 2022 um 19 Uhr,
Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, 80802 München
(Eintritt frei)


Wir werden den Tag als Tag des Widerstands feiern und ins Bewusstsein rücken.


„Höhepunkt des Widerstands von Sinti und Roma gegen die nationalsozialistische Vernichtungspolitik war der Aufstand in Auschwitz-Birkenau am 16. Mai 1944, als die SS erstmals versuchte, das sogenannte ‚Zigeunerlager‘ zu ‚liquidieren‘“. (Romani Rose)


Josef Höllenreiner, ein Münchner Sinto aus Giesing, war Initiator und Mitorganisator des Aufstands. Durch diese Widerstandsaktion wurden mehrere Tausend Menschenleben gerettet. Hugo Höllenreiner, Sohn von Josef Höllenreiner und Zeuge dieses Widerstands, hat uns davon berichtet.


Zur Erinnerung an den Tag des Aufstands laden wir Gäste zum Austausch bei Essen und Trinken und selbstverständlich bei Musik ein. Wir werden die Geschichte von Josef Höllenreiner und dem Widerstand des 16. Mai 1944 so erzählen, wie sein Sohn Hugo sich daran erinnert hat.

Ein dokumentarisches Video der Veranstaltung hat PRTV Roma television auf Youtube veröffentlicht.